Der Hotspot digitaler Nomaden: Bali. Ich habe zwei Monate auf der Insel verbracht. Ein toller Platz, um zu ortsunabhängig zu arbeiten.
Bali – Das eigentliche Urlaubsziel hat sich zum Lieblingsort vieler digitaler Nomaden entwickelt. Erst kürzlich berichtete die FAZ online über den Boom der indonesischen Insel bei ortsunabhängigen Arbeitern. Bali liegt im Trend bei digitalen Nomaden – aus gutem Grund. Es lässt sich dort gut leben und arbeiten. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Digitale Nomaden und Co-Working-Spaces
Die Sonne, der Strand, das Meer, die Reisfelder: All das kennzeichnet Bali. Aber ebenso diverse Co-Working-Spaces, in denen Menschen mit ihrem Laptops zu sehen sind. So viel sei jedoch vorab zu sagen: Auch wenn ich als Freiberufler zu den ortsunabhängigen Arbeitern gehöre, nutze ich Co-Working-Spaces eigentlich nie. Ich bevorzuge es, in Ruhe zu arbeiten. Co-Working-Spaces vermitteln oftmals die Atmosphäre eines Großraumbüros. Ohne Frage: Viele mögen Co-Working-Spaces aus verschiedenen Gründen. Sei es das Netzwerken oder die schnelle Internetverbindung, die an vielen anderen Stellen oftmals Fehlanzeige ist. Für meine Arbeit als Autor und Journalist brauche ich eher Ruhe – besonders für wichtige Artikel oder Telefoninterviews. Während meiner Zeit auf Bali von Anfang Mai bis Anfang Juli 2017 habe ich daher überwiegend von meinen Unterkünften aus gearbeitet.
Was soll ich sagen: Das Klima, das Wetter und die Menschen machen es einem leicht, dort zwei Monate zu bleiben. Seine Arbeit zu erledigen, ist auch im Paradies kein Problem. Ganz im Gegenteil: Eigentlich geht einem die Arbeit in dieser besonderen Atmosphäre noch leichter von der Hand. Mal arbeitete ich vom Balkon aus, manchmal im Café – zumindest, wenn mal schnelles Internet gefragt war.
Grundsätzlich wähle ich – wenn ich auf Reisen bin – meine Plätze zum Arbeiten nach ganz simplen Kriterien aus: viel Sonne, schöner Strand. Deshalb gehört Bali zu meinen bevorzugten Orten. Mir geht es insbesondere darum, einen schönen Ort zum Arbeiten zu haben. Klar ist, Unternehmungen gehören bei aller Arbeit auch dazu. Vor allem dann, wenn man auf einer Insel wie Bali ist. Schließlich geht es im Leben nicht nur um Arbeit. Unterwegs als digitaler Nomade sollte es zeitlich möglich sein, auch die Region und seine Menschen zu erleben. Um in Ruhe arbeiten zu können, habe ich mir auf Bali möglichst optimale Arbeitsbedingungen geschaffen. Dazu gehört es, langsam zu reisen. Jeden zweiten oder dritten Tag seine Sachen wieder packen zu müssen, bringt nur Stress. Von daher habe ich im Schnitt meist etwa eine Woche an dem jeweiligen Ort verbracht.
Arbeitsorte für digitale Nomaden
Zu meiner Reiseroute auf Bali: Gestartet bin ich in Seminyak. In einer Unterkunft in einer Nebenstraße fernab der Touristen-Meile ließ es sich gut aushalten. Zwei nette Warungs nebenan sorgten für leckeres Essen und freies WLAN. Der Ort hat eine gute Infrastruktur, alles sehr westlich – es könnte auch ein Ort auf Mallorca sein. Entspanntes Leben und Arbeiten sieht allerdings anders aus. Der Verkaufswille vieler Einheimischer kann die Nerven schon belasten.
Von Seminyak ging es weiter nach Jimabaran – eher vor dem Hintergrund, das Visum dort beim Immigration-Office zu verlängern. Auch darum muss man sich als digitaler Nomade und ortsunabhängiger Arbeiter auf Reisen kümmern. Nicht immer eine leichte Aufgabe. Von Jimbaran aus aus ging es über Nusa Dua, Ubud, Sanur, Amed und Uluwatu schließlich nach Canggu. Ubud – im Inselinneren gelegen – überzeugt mit vielen Cafés und dem Co-Working-Space Hubud. Viele digitale Nomaden zieht es dort hin. Ähnliches gilt auch für Canggu – ein beliebter Ort für digitale Nomade direkt am Meer gelegen. Auch hier sind Co-Working-Spaces zu finden. Cafés, in denen man problemlos arbeiten kann und eine stabile Internetverbindung hat, gibt es selbstverständlich in Canggu ebenso.
Herausforderungen digitaler Arbeit
Apropos stabile Internetverbindung: Das Leben als digitaler Nomade hat so seine Tücken. Haben Mobilfunkanbieter beispielsweise in Thailand eine hervorragende Netzabdeckung, kam meine indonesische SIM-Karte auf Bali an ihre Grenzen. Ebenso entpuppte sich das kostenfreie WLAN vieler Unterkünfte oftmals als Desaster. Von langsamer Verbindung bis Totalausfall war alles dabei. Wer seine Arbeit jedoch online erledigen oder gar über das Internet telefonieren möchte, für den stellt sich dies als ziemliche Herausforderung dar. Vermutlich ein Grund, warum Co-Working-Spaces auf Bali so beliebt sind. Aber das gehört eben zur digitalen Arbeit dazu – die Abhängigkeit von der Technik. Dies kann auch im Paradies schon mal zu Frustration führen.
Bali ist ein schöner Ort, um als digitaler Nomade zu leben und zu arbeiten. Viele Gleichgesinnte kann man treffen, muss man aber nicht. Es stehen einem sozusagen alle Optionen offen. Warum viele digitale Nomaden Bali als Arbeitsort wählen, kann ich voll und ganz nachvollziehen.