Die News der Woche: Dieses Mal geht es um Zufriedenheit und Stolz im Job sowie um Konzentrationsfähigkeit im Homeoffice und wie sich gesundes Arbeiten zu Hause gestalten lässt.
Mehrheit ist stolz auf ihre Arbeit
Das geht aus einer europaweiten Umfrage des HR- und Softwaredienstleisters SD Worx in Kooperation mit der Antwerp Management School hervor. Aber: Ein Vergleich der Länder zeigt, dass die Zustimmung durchaus unterschiedlich ausfällt. Hierzulande sind gut 64 Prozent der Beschäftigten stolz auf ihre Arbeit, die sie aktuell leisten. Doch an der Spitze – und somit weit vor Deutschland – liegen die Belgier. Mit 80 Prozent Zustimmung führen sie dieses Ranking an – gefolgt von den Niederlanden. Knapp vor Deutschland liegt das Vereinigte Königreich, mit wenig Abstand hinter uns liegt Frankreich.
Ziel der Umfrage: mehr über die derzeitige Arbeitssituation von Menschen in ganz Europa zu erfahren. Der eigentliche Fokus der Umfrage liegt auf der Digitalisierung am Arbeitsplatz. Aber sie fasst eben auch Angaben zur allgemeinen Zufriedenheit und wie stolz Menschen auf ihre Arbeit sind, zusammen.
In Sachen Zufriedenheit fallen die Ergebnisse unterschiedlich aus. Während Beschäftigte in Belgien mit 72 Prozent an ihrem Arbeitsplatz zufrieden oder sogar sehr zufrieden sind – und damit auch dieses Ranking anführen, bildet das Vereinigte Königreich mit 53 Prozent das Schlusslicht. Im Mittelfeld liegen Deutschland und Frankreich. Die Niederlande liegen auf Platz zwei.
„Die hohe Zufriedenheit ist ein positives Zeichen für Arbeitgeber, denn sie wirkt sich entsprechend auf die Mitarbeiterbindung und -leistung aus“, sagt Ans De Vos, Professor an der Antwerp Management School. Er merkt gleichzeitig an, dass die Herausforderung darin bestehe, die Zufriedenheit der Mitarbeiter aufrechtzuerhalten, und gleichzeitig zu vermeiden, dass sie in eine Komfortzone kommen, die sie nicht mehr verlassen wollen. Letzteres passe nämlich nicht mehr zu der sich rasch wandelnden Arbeitswelt. In dieser seien Anpassungsfähigkeit und Offenheit für Veränderungen die entscheidenden Faktoren für nachhaltige Karrieren.
Konzentrationsschwierigkeiten und sinkende Motivation im Homeoffice?
Einer Befragung der Organisations- und Personalberatung Korn Ferry zufolge geben drei von fünf Beschäftigten an, dass es ihnen mit Fortschreiten der Corona-Pandemie schwerer fällt, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Und: 67 Prozent sagen, dass die Arbeit seit der Krise zugenommen hat.
Ein wesentlicher Grund für die Konzentrationsschwäche: Knapp die Hälfte der Befragten gibt an, zu viele Verantwortlichkeiten gleichzeitig erhalten zu haben. Fast jeder Dritte empfindet zunehmend eine Überforderung – hervorgerufen durch die Pandemie und deren Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft. Eine weitere Belastung: Die neuen Arbeitsbedingungen haben innerhalb der Familien oftmals zu Konflikten geführt. Das trifft auf mehr als die Hälfte der Befragten zu. Hinzu kommt die wirtschaftliche Unsicherheit: 61 Prozent haben mehr Sorge vor finanziellen Konsequenzen der Krise als vor medizinischen Folgen.
Ein Ende der Pandemie ist aktuell nicht in Sicht. Durchhalten ist gefragt. Gefordert sind dabei vor allem auch die Führungskräfte in Unternehmen. Mit ihrem Führungsverhalten beeinflussen sie die Produktivität. In schwierigen Zeiten müssen sie bei fehlendem Planungshorizont Entscheidungen in kürzerer Zeit treffen sowie Teams im Homeoffice und per Remote-Verbindung führen. Wichtig sind daher Führungsstrategien und trotz Distanz den Austausch zu wahren sowie der Vorbildfunktion gerecht zu werden.
Mehr Hilfestellung im Homeoffice
Das wünschen sich Beschäftigte hierzulande von ihrem Arbeitgeber. Herausgefunden hat dies die Studie „Gesundes Homeoffice“ von der mhplus Krankenkasse und der SDK Süddeutsche Krankenversicherung. Insbesondere junge Angestellte wünschen sich mehr Unterstützung für einen produktiven und gesunden Arbeitsalltag in den eigenen vier Wänden, heißt es weiter.
Vor allem geht es vielen 18- bis 34-Jährigen darum, Schulungen hinsichtlich Ernährung, gesunder Sitzhaltung und Bewegung im Homeoffice zu erhalten. Fast ein Drittel der Befragten wünscht sich ebenso Schulungen zu Zeitmanagement und Arbeitsplanung. Ein weiteres wichtiges Thema: die klare Abgrenzung von Arbeit und Freizeit. Zwar stehen dem per Uhrzeit festgelegten Feierabend gegebenenfalls flexible Arbeitszeiten gegenüber. Aber immerhin rund ein Viertel hat sich für eine klare technische Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit ausgesprochen. Bei jüngeren Beschäftigten im Alter von 18 bis 34 Jahren sind es sogar knapp 30 Prozent.
Die Krankenkasse gibt darüber hinaus noch Tipps, wie sich gesundes Arbeiten im Homeoffice gestalten lässt. Dazu zählen unter anderem: den Arbeitsplatz klar vom privaten Bereich abzugrenzen, im besten Fall einen Schreibtisch und einen Schreibtischstuhl zu nutzen, festen Arbeits- und Pausenzeiten einzuhalten, sich während der Pause zu bewegen oder an die frische Luft zu gehen und den Rechner nach Feierabend auszuschalten – und nicht nebenbei weiterlaufen zu lassen.
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